BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

Befürworter des Nationalparks Steigerwald bleiben dran

Knapp 40 Interessierte kamen in das Gasthaus Michel nach Untersteinbach, um auf Einladung des Vereins Nationalpark Nordsteigerwald mit der Bundestagsabgeordneten Manuela Rottmann, die unter anderem den Landkreis Haßberge in Berlin vertritt, über die Zukunft des Nationalparkprojekts zu diskutieren.

Gleich zu Beginn des Abends überraschte Vereinsvorsitzender Adolf Hümmer die Grüne Abgeordnete mit einer Urkunde (Foto unten: Uwe Gratzky). Für ihre stete Unterstützung des Nationalparkgedanken wurde Rottmann, die auch im Stiftungsrat der zoologischen Gesellschaft Frankfurt sitzt, als Wächterin des Klosterwaldes Ebrach ausgezeichnet. Sie selbst konnte das Kompliment nur zurückgeben. Allein der Beharrlichkeit der Aktiven vor Ort sei es zu verdanken, dass die Debatte um den Steigerwald weitergehen wird. “Kein bayerischer Ministerpräsident, der einen Fuß nach Unterfranken setzt, wird an dem Thema Nationalpark im Steigerwald vorbeikommen und das ist Ihnen zu verdanken”, so Rottmann zur Versammlung.

Die Enttäuschung über die Politik in München, aber auch über die bayerische Forstverwaltung, war in der Diskussion deutlich zu spüren. Das vorläufige Aus für einen dritten Nationalpark in Bayern, das der neue bayerische Ministerpräsident in seiner Regierungserklärung im April verkündet hatte, war natürlich ein Rückschlag für die Befürworter im Steigerwald. Die geplanten Zentren für Umweltbildung und Naturerlebnis in der Region seien ein reines Placebo. Statt in virtuellen Erlebniswelten Natur vorzuführen, solle diese lieber durch ein entsprechendes Konzept tatsächlich geschützt werden. Rottmann zog mehrfach Parallelen zu den beiden anderen potenziellen Nationalparks in Unterfranken, in der Rhön und im Spessart, die ihr beide ebenfalls sehr vertraut sind. “Einiges spricht auch für den Spessart als Nationalpark und manches auch für die Rhön. Für den Steigerwald spricht dagegen fast alles, was eine künftige bayerische Landesregierung auch spätestens nach einer Machbarkeitsstudie einsehen wird”, stellte die Bundestagsabgeordnete fest.

"Wir bauen hier ein Naturvermögen auf, das auch späteren Generationen noch zur Verfügung stehen wird. Das gilt insbesondere für die einzigartigen Buchenwälder im Steigerwald. Das Projekt wird schlussendlich die ganze Region stärken, nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch.” Nicht zu kurz kam auch die Diskussion über den Umgang mit der Skepsis gegenüber eines Nationalparks im Steigerwald. Hier gilt es Einwände aus der Bevölkerung ernst zu nehmen, da die Holzwirtschaft gerade im ländlichen Raum durchaus identitätsstiftend ist, auch wenn viele der Befürchtungen unbegründet seien. So war sich die Versammlung einig, dass man weiter auf die Menschen vor Ort zugehen möchte, die noch nicht vollständig vom Nationalpark überzeugt sind: “Für andere Nationalparks in Deutschland musste teilweise auch 15 Jahre und mehr gekämpft werden. Heute sind es Erfolgsgeschichten. Das wird im Steigerwald auch so sein”, fasste eine Teilnehmerin optimistisch zusammen.



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