BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

"Ich freue mich über jede Stimme"

„Als ich gefragt wurde, ob ich´s mach, hab ich erst mal gezögert – und mir dann gesagt: warum denn nicht, probier´s doch!“. Freimütig und grad raus erzählt die grüne Kreisrätin Rita Stäblein aus Eltmann, wie es zu ihrer Bewerbung als Landrätin kam. Und fügt, angesichts der mageren Landtags- und Bundestagsergebnisse, kämpferisch hinzu: „Jetzt erst recht, wir lassen uns nicht unterbuttern!“. Ohne Gegenkandidaten wurde die grüne Frontfrau anschließend einstimmig zur Landratskandidatin gekürt.

In ihrer Vorstellung erläuterte die 54-jährige verheiratete Mutter von drei erwachsenen Kindern ihre politischen Wurzeln und das, was sie antreibt. Über zehn Jahre war sie als Leiterin der Dekanate Ebern und Haßfurt engagiert und arbeitete aktiv im Ausschuss „Bewahrung der Schöpfung“ im Diözesanrat des Bistums Würzburg. In diesem Rahmen sorgte sie für umweltgerechte Friedhofssatzungen und getrennte Müllsammlungen auf den Gottesäckern.

„In dieser kirchlichen Arbeit“ betonte die langjährige Krankenschwester, „liegen meine Wurzeln!“. Den urgrünen Appell: `Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geliehen` ergänzt sie mit den Worten: „Und geliehene Sachen darf man nicht beschädigen oder zerstören!“. Seit 2002 sitzt sie im Kreistag und hat in diversen Ausschüssen mitunter leidvoll erfahren, dass man auch in der Kommunalpolitik dicke Bretter bohren muss, um etwas zu erreichen.

Mühselig und zäh, sagt sie, sei das oft. Und doch halte sie hartnäckig und für den politischen Gegner mitunter nervig an ihren Zielen fest. So haben die Grünen beispielsweise bereits 2006 eine Palliativstation für das Eberner Krankenhaus beantragt – eröffnet wurde die Abteilung sechs Jahre später. Und auch das seniorenpolitische Gesamtkonzept, das der grünen Fraktionsvorsitzenden besonders am Herzen liegt, sei erst nach langer Anlaufzeit umgesetzt worden.

Mit Blick auf die Energiewende in der Region kritisiert Stäblein scharf die sogenannte 10H-Regelung, die der Bayerische Ministerpräsident Seehofer fordert. Demnach müsste der Mindestabstand zwischen einer Windkraftanlage und einem Wohngebiet das Zehnfache der Höhe der Anlage betragen, konkret: Bei einem 150 Meter hohen Windrad wären das 1,5 km.

Stäblein verlangt einen massiven Ausbau der Windräder auch im Steigerwald. Sie bestreitet, dass die modernen Mühlen das Landschaftsbild stören und unterstreicht, dass bei einem Rückbau in 20 oder 30 Jahren - ganz im Gegensatz zur Atomkraft - keine Altlasten entstehen. Wichtig ist ihr, dass die Anlagen genossenschaftlich in Bürgerhand bleiben. Seehofers Vorstoß hingegen „bricht der Windkraft das Genick“, beklagt sie.

Die Kandidatin beschreibt sich selber als offen, zuverlässig, genau, manchmal auch pingelig. Man nimmt ihr das ab, denn: diplomatisches Taktieren und Strippenziehen hinter den Kulissen ist ihre Sache nicht. Bei den Beschäftigten im Landratsamt hat sie den Ruf, eine der fleißigsten unter den Kreisräten zu sein. Und Landrat Rudolf Handwerker, erkennt die Grüne mit den roten Haaren an, habe im Großen und Ganzen einen guten Job gemacht und tiefe Spuren hinterlassen. Dass es nun fünf Aspiranten gibt, die den Landrat beerben wollen, findet sie gut, weil: Eine echte Wahl bedeute, eine Auswahl zu haben. Ihre persönlichen Erwartungen will sie nicht an Prozentzahlen festmachen, sondern sagt nur: „Ich freue mich über jede Stimme!“.

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