BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

„Windgas“ statt Stromtrassen

Der Grüne MdB Uwe Kekeritz informierte sich im Stadtwerk Haßfurt

Dass das Stadtwerk Haßfurt zu den innovativsten Einrichtungen seiner Zunft gehört, ist nicht nur im Landkreis Haßberge hinlänglich bekannt. Auch in Uffenheim (Landkreis Neustadt/Aisch), dem Wohnort des Grünen Bundestagsabgeordneten Uwe Kekeritz, haben sich die Visionen und Leistungen des Haßfurter Energieversorgers herumgesprochen. Kekeritz nahm nun eine Einladung der Haßberg-Grünen an und informierte sich vor Ort über die zukunftsträchtigen Ideen des Stadtwerks am Main.
Kekeritz gilt zwar nicht als Energie-Politiker, hat als Grüner aber fat von Natur aus großes Interesse am Themenkomplex „Regenerative Energien". Allerdings liegt er auch nicht kompromisslos auf Parteilinie, wenn es beispielsweise um die geplanten Stromtrassen aus dem Norden der Republik geht. Kekeritz bezifferte die Kosten dieser Trassen, wenn sie sogar noch unterirdisch verlegt werden, auf 40 bis 50 Milliarden Euro, „eine Summe, die in anderen Bereichen wesentlich besser investiert werden könnte", kritisiert Kekeritz.
Der 60-Jährige meint in erster Linie die sogenannte „Power-to-gas"-Idee, der sich ja auch das Stadtwerk Haßfurt verschrieben hat. „Das wäre wesentlich sinnvoller, hier müssen wir mehr tun", verlangt Kekeritz eine noch intensivere Forschung in Sachen Stromspeicher.
In Haßfurt bekam Kekeritz nun von Stadtwerks-Leiter nähere Einblicke in die Methanisierung von Strom, das nach dem Prinzip der Elektrolyse funktioniert. Das Stadtwerk arbeitet eng mit der Fachhochschule in Schweinfurt zusammen, unterstützt und finanziert ein Projekt, an dessen Ende im Haßfurter Hafen eine Anlage stehen soll.
Die Energie-Experten sind sich sicher, dass mit der Methanisierung das Problem des Stromspeicherns der Vergangenheit angehören könnte. Überschüssiger Strom aus Erneuerbaren Energien wird dabei in Gas umgewandelt und kann über da bereits vorhandene Gasnetz gespeichert und transportiert werden und da, wo es benötigt wird, per Gasturbine wieder in Strom umgewandelt werden.
„Der dabei entstehende Verlust ist immer noch wesentlich geringer, als wenn man ein Windrad abschalten müsste, weil gerade zu viel Strom im Netz ist," sind sich Zösch, Kekeritz sowie die beiden grünen Kreisräte Helene Rümer und Matthias Lewin, die beim Besuch im Stadtwerk dabei waren, absolut einig.
Die „industrielle Herstellung" von „Windgas" – so nennt Greenpeace Energy das bei der Methanisierung entstehende Produkt – wird in Deutschland indes unter anderem von Siemens vorangetrieben, in den USA arbeitet der Konzern Proton an diesem Projekt.

 

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