BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

Zukunft des Steigerwaldes nachhaltig sichern

Offener Brief der Grünen Kreisrätinnen und Kreisräte aus Bamberg, Haßberge und Schweinfurt zum  Geschützten Landschaftsbestandteil„Der Hohe Buchene Wald

hier geht's zum Offenen Brief

Mit einem gemeinsamen „Offenen Brief“ an die bayerische Staatsregierung, die involvierten Ministerien und Landräte sowie die oberfränkische Bezirksregierung bitten die drei Grünen Kreistagsfraktionen der drei Landkreise Bamberg, Haßberge und Schweinfurt darum, sich für die „strukturschwache Region Steigerwald einzusetzen. Die politischen Instanzen auf Landes-, Bezirks- und Kreisebene werden aufgefordert, den „ausschließlich politisch motivierten Widerstand“ gegen das bei Ebrach ausgewiesene Schutzgebiet „Der Hohe Buchene Wald“ aufzugeben, um die gesamten Region im nördlichen Steigerwald voranzubringen.

Zuerst wurde von „Rechtsbruch“ gesprochen, danach wurde es als „Lumperei“ polemisiert, was der ehemalige Landrat Dr. Günther Denzler im April 2014 mit großer Unterstützung des Bamberger Kreistages auf den Weg gebracht hatte. Dabei handelt es sich bei diesem Schutzgebiet bei Ebrach weder um einen Schnellschuss, noch um ein über die Köpfe der Beteiligten hinweg ausgewiesenes Schutzgebiet, wie von einigen politischen Akteuren der Region immer wieder fälschlich behauptet wird.

Mit 48:3 Stimmen befürworteten die Bamberger Kreisrätinnen und Kreisräte bereits im Dezember 2010 die Ausweisung des Geschützten Landschaftsbestandteils (GLB) „Der Hohe Buchene Wald“ im Ebracher Forst. Auch der Naturschutzbeirat des Bezirks Oberfranken stimmte dem Schutzgebiet im April 2011 zu. Oberfrankens Regierungspräsident Wilhelm Wenning sagte damals: „Damit kann der Steigerwald um eine große Attraktion reicher werden, ohne die Privatwaldbesitzer zu belasten.“ Ein erster Schritt hin zum Ziel „UNESCO-Weltnaturerbe“ war erfolgt.

„Als der Bamberger Kreistag 2010 das Waldschutzgebiet auf den Weg brachte, tat man dies, weil man die Zukunftschancen des Steigerwaldes verbessern wollte. Es kann nicht sein, dass man diesen wichtigen Baustein einer nachhaltigen Regionalentwicklung jetzt einer vermeintlichen Stammtischhoheit opfert," appelliert der Bamberger Kreisrat Andreas Lösche an die Vernunft, der Staatsregierung, nicht der Lautstärke, sondern der Sachlichkeit der Argumente zu folgen.

Der ursprünglich von einem privaten Investor, der „Erlebnisakademie“, angedachte Baumwipfelpfad bei Ebrach, wird nun – nachdem dieser Investor ein solches Projekt lieber im Schwarzwald plant, weil man sich mit der Rahmenbedingung eines ausgewiesenen Nationalparks mehr Erfolg verspricht – von den Bayerischen Staatsforsten in Eigenregie errichtet. Zwar haben die Staatsforsten keinerlei Erfahrung mit Betrieb und Bewerbung eines Baumwipfelpfades, „wir wollen aber, dass diese Investition von immerhin sechs Millionen Euro dennoch zu einem Erfolg für die Staatsforsten und damit für die Region Steigerwald wird. Dies wird aber nur gelingen, wenn der Pfad auch mit einem entsprechend geschützten Walderlebnis beworben werden kann“, zeigen sich die Verfasser des „Offenen Briefes“ überzeugt davon, dass ein entsprechender Status unabdingbar für eine mögliche Erfolgsgeschichte ist.

Thomas Vizl, Grüner Stadtrat in Gerolzhofen und Kreisrat in Schweinfurt: „Der Steigerwald ist ein eher strukturschwacher Raum. Dabei hat die Region zwischen der Welterbestadt Bamberg und der Volkacher Mainschleife selbst ein hohes touristisches Potenzial. Durch den UNESCO-Titel Weltnaturerbe wird der nördliche Steigerwald einen großen Schub erhalten.“

Der Geschützte Landschaftsbestandteil „Der Hohe Buchene Wald“ ist für die Grünen in den drei Landkreisen auch eine zwingend notwendige Voraussetzung für die von ihnen unterstützte Bewerbung des Steigerwaldes für den Titel „Weltnaturerbe“ bei der UNESCO. Hierfür sei ein großflächiges, gesetzlich gesichertes Schutzgebiet erforderlich.

„Das von der gebildeten Arbeitsgruppe mit Vertretern aus den beteiligten Ministerien und Landkreisen favorisierte Trittsteinkonzept mag sich nett anhören, ist aber bestenfalls ein Feigenblatt in Sachen Naturschutz – und daher für einen UNESCO-Status definitiv unwirksam“, verweist Matthias Lewin, Grüner Kreisrat im Landkreis Haßberge, darauf, dass dieser Weg auf keinen Fall zum Ziel „Weltnaturerbe“ führen wird.

Die Grünen Kreistagsfraktionen aus den Landkreisen Bamberg, Haßberge und Schweinfurt appellieren daher an die politisch Verantwortlichen: „Setzen Sie sich für die strukturschwache Region Steigerwald ein, helfen Sie durch Ihr Eintreten für den GLB „Der Hohe Buchene Wald“ mit, dass auch der Baumwipfelpfad zu einem Erfolg werden kann! Der Steigerwald braucht Ihre Unterstützung!“

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