Grüne wollen fairen Milchpreise - Podiumsdiksussion mit Sigi Hagl

Nach den "Milchgipfeln in Berlin und in München diskutieren am Sonntag, 19. Juni,  Landwirte vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter in Friesenhausen (Gemeinde Aidhausen) die Situation der Milchbauern mit Politikern. Das Podium für ihr Anliegen soll der „Milchbauernfrühschoppen“ am Sonntag, 19. Juni, ab 10 Uhr im Festzelt in Friesenhausen sein. Der Ort feiert an diesem Wochenende sein 1200-jähriges Bestehen.

Eingeladen wurden vom BDM Vertreter der Parteien, zugesagt haben bislang Horst Arnold, agrarpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Sigi Hagl, die Landesvorsitzende der Grünen. Referent wird außerdem Johannes Pfaller, Beiratsvorsitzender des BDM sein.

„Wir wollen faire Milchpreise haben und damit deutlich höhere als derzeit. Von 28 Cent und weniger für einen Liter Milch kann kein Landwirt leben“, betont Sigi Hagl im Vorfeld. „Ohne eine Steuerung der Produktionsmenge von Milch werden wir nicht auskommen. Wir brauchen Programme zur Förderung einer bäuerlichen Milcherzeugung mit Weidehaltung. Wir müssen die Überproduktion stoppen und aufhören überflüssige Mengen von Milchpulver zu Schleuderpreisen weltweit zu verramschen“, so Hagl weiter. Deshalb unterstützen die bayerischen Grünen die Forderung der grünen Agrarminister nach Kriseninterventionsinstrumenten.

Hagl warnte aber auch den Handel davor, immer weiter an der Preisschraube zu drehen: „Die vier großen Lebensmittelketten betreiben eine aggressive Preispolitik und setzen die Erzeuger damit immer weiter unter Druck. Das kann auf Dauer nicht funktionieren!“

Bayern sei der wichtigste Milchproduzent in Deutschland. Doch die 34.000 bayerischen Milchbäuerinnen und Milchbauern bangen wie viele ihrer Kollegen in Deutschland und Europa um ihre Existenz. Mit der dritten Milchpreiskrise in nur sechs Jahren steht ihnen das Wasser bis zum Hals. Gerade kleinere und mittlere Milchbetriebe kämpfen ums Überleben, denn Überproduktion und Schleuderpreise ruinieren sie. „Damit das Höfesterben endlich ein Ende hat, gilt es jetzt unsere Milchbauern vor der Wachstumsfalle zu bewahren. Während der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) schön längst erkannt haben, dass die Überproduktion gestoppt werden muss, schielen der Bauernverband und CSU nach wie vor ausschließlich auf neue Exportmärkte in Schwellen- und Entwicklungsländern. Damit treiben sie die Milchproduktion auf Kosten der kleinbäuerlichen Milchbetriebe mit fatalen Folgen weiter an“, erklärte Hagl.

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