BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

Dem Steigerwald die Chance nicht verwehren

Dranbleiben wollen die Befürworter eines Nationalparks im nördlichen Steigerwald. Bei einem gemeinsamen Treffen zwischen den Grünen im Landkreis Haßberge und dem „Verein Nationalpark Nordsteigerwald“ in Untersteinbach wurde deutlich, dass man es nicht hinnehmen wird, wenn die Staatsregierung aus politischen Gründen den Steigerwald nicht mit ins Auswahlverfahren für den von ihr propagierten dritten bayerischen Nationalpark nimmt.

„Die Umweltministerin Ulrike Scharf fährt durchs Land und erzählt überall, welche riesen Vorteile ein Nationalpark zu bieten hat. Da können wir es nicht akzeptieren, dass unsere Region da außen vor bleibt, zumal sämtliche Experten den Steigerwald als das am besten geeignete Gebiet ansehen, wenn es um die Ausweisung eines 3. Nationalparks in Bayern geht“, machte Benedikt Schmitt aus Geusfeld, Vorsitzender des Vereins, eingangs deutlich.

Für Manuela Rottmann, Bundestagskandidatin der Grünen im Kreis Haßberge, stellt sich bei der Debatte die Frage nach der Perspektive für die Region. Anstatt eine „ambitionierte Politik für das Land“ zu machen, schlage die Staatsregierung beim Thema Nationalpark immer wieder Haken: „Die Tricks der CSU belasten die Bürgerinnen und Bürger im Steigerwald und in den anderen Regionen, nicht das tolle Engagement der Nationalpark-Befürworter“, so Rottmann.

Es sei wichtig, dass alle, die sich für Naturschutz interessieren und engagieren, beieinander bleiben und sich durch die ins Spiel gebrachten „Konkurrenten“ nicht auseinander bringen lassen. „Wir wollen den besten Standort für den Naturschutz, und deshalb muss eine der besten Möglichkeiten, um die deutschen Buchenwälder für unsere Kinder zu erhalten, der Nationalpark Steigerwald, ins Verfahren. Die Auswahl des vermeintlich bequemsten Standorts ist falsch.“

Für sie sei es wichtig, den jungen und den älteren Menschen in der Region eine Zukunftsperspektive zu geben. „Dafür braucht es Ideen. Die lassen sich mit der Natur verknüpfen. Ein Nationalpark kann einiges verändern, er bringt Chancen“, machte die 45-jährige Juristin klar, dass für sie kein Weg daran vorbeiführt, der gesamten Region durch einen Nationalpark in ihrem Zentrum eine Zukunftschance zu geben.

In diese Kerbe schlug auch Martin Mößlein, Vorstandsmitglied des Vereins: „Der kleine Mann profitiert von einem Nationalpark. Und die Region bewahrt ihre Stille und Schönheit – aber eben nur mit einem Nationalpark!“ Benedikt Schmitt befürchtet sogar eine große negative Entwicklung, wenn nichts unternommen wird: „Ich sehe keine Motivation für junge Menschen in den Dörfern des nördlichen Steigerwaldes zu bleiben. Wenn nichts geschieht, können wir die Lichter in unseren Dörfern bald komplett ausschalten,“ sehnt er sich nach mehr Attraktivität für Geusfeld, Wustviel, Untersteinbach und Co.

Einige war man sich, dass viele Bürgerinnen und Bürger den Glauben daran verloren haben, dass etwas Neues auch viel Gutes bringen kann. Thomas Vizl aus Gerolzhofen sieht dieses fehlende Perspektivdenken auch bei vielen Kommunalpolitikern der Region, da in den letzten Jahrzehnten zu wenig positive Erfahrungen gemacht wurden.

Sowohl die Grünen als auch der „Verein Nationalpark Nordsteigerwald“ sind überzeugt, dass ein Nationalpark große Vorteile für die Bürgerinnen und Bürger brächte: „Der Nahverkehr beschränkt sich heute doch fast ausschließlich auf Schulbusse. Das geht aber auch anders. Der ländliche Raum hat große Chancen – wenn man ihn lässt. Und wir wollen ihn lassen“, forderte Rottmann, dem Steigerwald die Chance zu geben, die er verdient.

Am Sonntag, 2. Juli, werden die Befürworter eines Nationalparks, darunter auch zahlreiche Kommunalpolitiker, ihren Willen zeigen. Beim „Tag der Franken“ in Kitzingen wird dann dafür demonstriert, den Steigerwald mit ins Auswahlverfahren für einen den dritten bayerischen Nationalpark zu nehmen. Dafür werden aus dem Landkreis Haßberge Busse eingesetzt.Die Abfahrt erfolgt am Eurorastpark in Knetzgau. Nähere Informationen zur Demonstration erteilt Florian Tully, Tel. 09382/2059286.

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