BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

Wie geht es weiter nach dem Volksbegehren "Rettet die Bienen"

Nicht allein die Rettung der Bienen war Thema eines Vortrages in Ebern in den Frankenstuben, sondern die Verbesserung der Bedingungen für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt in Bayern. Stadtrat Klaus Schineller (EAL/GRÜNE) konnte neben 35 Besuchern das Mitglied des Bayerischen Landtags Paul Knoblach (GRÜNE) aus Schweinfurt begrüßen. Dieser ist selbst im Nebenberuf Landwirt und hat 1978 den elterlichen Hof übernommen und diesen bereits 1992 auf ökologischen Landbau umgestellt. Seit 2018 ist Knoblach Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Wie er in seinem Vortrag ausführte, wurden die Biobauern früher belächelt und teilweise auch angefeindet. Knoblach freut sich über jeden ha, welcher nun ökologischer bewirtschaftet wird.

Die Auswirkungen des Klimawandels mit zunehmenden Extremwetterereignissen, Hitzerekorden und Dürren sind mittlerweile jeden Tag spürbar. Die Situation in unseren Wäldern nimmt dramatische Ausmaße an. Erforderliche Maßnahmen erfordern auch in der Landwirtschaft ein schnelles Handeln. Die Inhalte des Volksbegehrens sind dazu ein erster Schritt. Bayern hat seit dem 1. August ein besseres Naturschutzgesetz. Zusammen mit dem Begleitgesetz und einem Maßnahmen-Katalog sind Verbesserungen für den ökologischen Landbau, den Einsatz von Pestiziden, die Gewässerrandstreifen an Fließgewässern, die Nutzung von Grünflächen und die Schaffung zusammenhängender Biotopflächen, erreicht worden.

Damit die Maßnahmen Erfolg haben, ist nach Meinung von Knoblach die Mitwirkung aller Bürger und auch staatlicher Einrichtungen erforderlich. Die lokal und ökologisch erzeugten Lebensmittel müssen in die Supermärkte und nicht nur auf die Bauernmärkte. Sie müssen leicht und ohne zusätzlichen Aufwand erreichbar sein.

Nach Aussage von MdL Knoblach sind die durch das Volksbegehren erreichten Verbesserungen ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Bürger und politisch verantwortlichen Personen müssen an dem Thema weiter kritisch dranbleiben und vor allem miteinander reden.

In der an den Vortrag anschließenden Diskussion verwies Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) auf die von der Stadt Ebern – zusammen mit den anderen Gemeinden der Baunach-Allianz begonnenen Maßnahmen für den Erhalt der Biodiversität. Die vor fast 20 Jahren vom Stadtrat Ebern beschlossene Agenda 21 muss wieder aktiviert werden, was auch u.a. durch die Beteiligung an verschiedenen Projekten wie „Ebern summt“, „Marktplatz der biologischen Vielfalt“, „Transfairstadt“ auf den Weg gebracht wurde.

Mehrere anwesende Biolandwirte wiesen auf die Schwierigkeiten der Vermarktung von biologisch erzeugten Lebensmitteln hin, da die Preise von den großen Lebensmitteldiscountern bestimmt werden. Vor allem bei der Umstellung des Betriebes sind schwierige Zeiten zu überbrücken.

Die extreme Trockenheit der Jahre 2018 und 2019 war immer wieder Thema der Diskussion. Harald Kuhn, Kreisrat und Kreisvorstandsmitglied der GRÜNEN wies deshalb darauf hin, dass Unterfranken bezüglich der Trockenheit in Bayern besonders betroffen sei. Fachliche Informationen wird dazu Professor Heiko Paeth (Würzburg) bei einem Vortrag am 24.10. in Haßfurt geben.

Zum Schluss des Abends lud Stadtrat Klaus Schineller Interessierte ein, sich für die diskutierten Themen aktiv einzusetzen und an der politischen Willensbildung mitzuwirken. Gelegenheit dazu besteht bei der Gründung eines Ortsverbandes der GRÜNEN in Ebern am Freitag 27.09. und 19.30 Uhr in den Frankenstuben.

[17.09.2019, Kurt Langer]

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