BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

Sonnenstrahlen statt Atomstrahlen

Bündnis90/Die Grünen protestieren gegen Verlängerung der Atomkraftwerklaufzeiten

Haßfurt Die Resonanz der Bevölkerung war groß, geht das Thema doch auch jeden an: als Mitglieder des Kreisverbandes Haßberge von Bündnis90/Die Grünen am gestrigen Freitag vor der Einhorn-Apotheke  zusammen mit dem bayerischen Landesvorsitzenden Dieter Janecek gegen die Verlängerung der Laufzeiten für die Atomkraftwerke demonstrierten, fanden sie großen Zuspruch.

Einen heißen Herbst hatten die Grünen versprochen und mit einer Großdemonstration in Berlin, die von 100.000 Menschen besucht worden war, begonnen. Demnächst legen sie in Bayern nach und wollen nach Aussage von Dieter Janacek „am 9. Oktober in München eine Menschenkette zwischen den Zentralen der Atomlobby, der CSU-Zentrale, EON, Siemens und dem Bayrischen Umweltministerium“ bilden. „Wir knüpfen ein symbolisches Band für erneuerbare Energien, um klarzustellen, dass die Energiewende jetzt möglich ist“, sagte der Landesvorsitzende. Die Grünen im Landkreis Haßberge, so Vorstandsmitglied und Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Rita Stäblein, werden sich zusammen mit den SPD- und dem ÖDP-Kreisverbänden an der Menschenkette beteiligen und gemeinsam mit einem Bus nach München fahren. „Wir sind stolz, dass wir bereit 30 Anmeldungen verzeichnen können“, sagte sie. Wer ebenfalls mitfahren möchte, könne sich unter Telefon 09522/80175 noch anmelden.

An ihrem Stand in Haßfurt zeigten die Grünen schon jetzt mit „strahlenden“ Dosen, grünen Windrädern und Schildern mit der Aufschrift: „Atomkraft tötet – Kinder haften für ihre Eltern“ ihren Unmut über die aktuelle Atompolitik und verwiesen auf die ungeklärte Problematik der Endlagerung des Atommülls. Die Verlängerung des risikoreichen Atombetriebes sei nicht hinnehmbar, so der Tenor der beteiligten Mitglieder des Kreisvorstands der Grünen, Rita und Peter Stäblein, Harald Kuhn und Matthias Lewin. Denn dadurch drohe ein massiver wirtschaftlicher Konflikt zwischen Öko- und Atomstrom. Wenn genügend Strom aus erneuerbaren Energien produziert werde, lohne sich der Atomkraftwerksstrom nicht mehr, weil Atomkraftwerke immer wieder kurzfristig abgeschaltet werden müssten. Atomkraftwerke seien nicht flexibel genug, um die je nach Wetterlage schwankende Erzeugung von Wind und Sonne sicher auszugleichen. „Daher sind sie keine Brückentechnologie“, so Janecek in der Diskussion. Durch die Verlängerung der Laufzeiten würden außerdem die Energieversorger vor Ort erhebliche Probleme bekommen. Auch das Stadtwerk Haßfurt, das bereits in erneuerbare Energien investiert habe, sei betroffen. „Dabei muss es das Ziel sein, dass die Kommunen die Energieversorgung ihrer Bürger selbst in die Hand nehmen und die Wertschöpfung in der jeweiligen Region bleibt“, erklärte Janecek. Nicht nur Landwirte, auch der Landkreis Haßberge könne „Energiewirt“ werden. Es gebe bereits Landkreise wie Starnberg oder Ebersberg, die bis zum Jahr 2030 energieautark werden wollten.

Außerdem könnten Bürger an der Herstellung von Strom aus erneuerbaren Energien beteiligt werden. Das Stichwort Arbeitsplätze spreche zudem für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. „Derzeit bietet die Atomindustrie rund 30.000 Arbeitsplätze, während die Technologien der erneuerbaren Energie 350.000 Menschen einen Arbeitsplatz bieten.“ Es gebe keine Alternative zum Stromsparen, zur energetischen Sanierung aller Gebäude und zum Ausbau der erneuerbaren Energien. „Sonnenstrahlen sind uns lieber als Atomstrahlen“, meinte Rita Stäblein schmunzelnd, als die Sonne über Haßfurt leuchtete.

Am Ende der Veranstaltung zog sie ein überaus positives Fazit. „Mich persönlich hat sehr gefreut  und überrascht, dass jede Altersschicht der Bevölkerung aufgeschlossen diskutiert und ihre Sorgen zum Ausdruck gebracht hat“, sagte sie. Es hätten sich auch noch sehr viele Leute zur Mitfahrt am 9. Oktober nach München angemeldet. Lobend erwähnte sie die Unterstützung von Dieter Janecek für den von der grünen Kreistagsfraktion eingebrachten "Resolutionsantrag- Laufzeitverlängerung", der in entsprechender Form bereits von den Städten Schweinfurt und Würzburg angenommen worden sei. Beunruhigend sei daher, dass die Verwaltung des Landratsamtes die Behandlung des Antrags in der Kreisausschuss-Sitzung am kommenden Dienstag "wegen Nicht-Zuständigkeit" nicht zulassen möchte.

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