BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

"Demenzfreundlicher Landkreis wollen wir werden"

Grüne setzten weiteres Schwerpunktthema im Sozialbereich für den Landkreis

 „Demenzfreundlicher Landkreis wollen wir werden“

 So titulierte die grüne Kreistagsfraktion ihren Antrag, den sie im Dezember letzten Jahres stellten. Vor fünf Jahren beantragte die Grüne Kreistagsfraktion die Erstellung eines seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes für unseren Landkreis. Inzwischen hat sich dieses Gesamtkonzept sehr erfolgreich für die Bürgerinnen und Bürger des gesamten Landkreises Haßberge entwickelt. Mithilfe der tatkräftigen Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes haben sich daraus landkreisweit bereits sehr viele Ideen und Projekte entwickelt und wurden umgesetzt.

Die neutrale Hilfe und Unterstützung der Landkreisbehörde wird von den Städten und Gemeinden dankbar angenommen. Nahezu in jeder Gemeinde und Stadt haben sich engagierte Bürgerinnen und Bürger bereit erklärt, als „Seniorenbeauftragte vor Ort“ zentrale Ansprechpartner für alle Personen und Institutionen zu fungieren.

 Es entwickeln sich örtliche Arbeitskreise, die sich mit dem weit gefächerten Themenbereich „Senioren in unserer Gemeinde oder Stadt“ befassen und Lösungsideen individuell entwickeln, umsetzen und energiereich voran bringen. „Darauf können alle Beteiligten mit Recht sehr stolz sein und ich bedanke mich bei allen für ihre geleistete Arbeit ganz herzlich!“ betont Fraktionsvorsitzende Rita Stäblein.

Die Kreisrätin aus Eltmann verweist auf die nächste große Herausforderung der Zukunft, die sich bereits jetzt abzeichnet: „Betreuung und Begleitung Demenzerkrankter und ihrer Angehörigen, besonders in ihrer häuslichen Umgebung“ Aufgrund der Altersstruktur der Landkreisbevölkerung wird auch die Anzahl der Demenzerkrankten deutlich ansteigen.

 Vereinzelt wird sich mit dem vielfältigen Krankheitsbild Demenz beschäftigt und die direkten Auswirkungen auf die Angehörigen, die nähere Umgebung und die zukünftige Betreuung eingegangen. „Durch die guten Erfahrungen bei der Vernetzung aller tangierten Institutionen und Einrichtungen im Zusammenhang der Seniorenarbeit, dürfte es nicht schwer sein, auch bei der Betreuung Demenzerkrankter und deren Angehörigen Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten zu bündeln“ resümiert die Fraktionsvorsitzende aus Eltmann und fordert den Landkreis auf die Demenzerkrankten und deren Angehörige nicht alleine zu lassen!

 „Auch die Haßberg-Kliniken stellen sich der Herausforderung der Zukunft und sind dabei, spezielle Räumlichkeiten für eine Akutgeriatrie zu errichten und parallel dazu Klinikpersonal besonders für die Demenzerkrankten zu schulen“ informiert Kreis- und Stadträtin Helene Rümer aus Prappach.

Mit Nachdruck fordert die Grüne Kreistagsfraktion - im Rahmen der Gleichberechtigung - das Recht auf Teilhabe am täglichen Leben auch für Demenzerkrankte zu ermöglichen.

Kreisrat Hans Dünninger aus Goßmannsdorf fordert gleiche Unterstütz- und Betreuungsmöglichkeiten für den gesamten Landkreis. „ Hier müssen unbedingt gleiche Angebote vorhanden sein: sowohl im Steigerwald, als auch in den Haßbergen und im Maintal. Der aktuelle Bestand muss seitens der Landkreisbehörde analysiert werden und darauf aufbauend müssen bei Bedarf Impulse gesetzt werden.“

Kreisrätin Rita Stäblein – Mitglied im Ausschuss für Arbeit, Bildung und Soziales -berichtet in diesem Zusammenhang von der letzten Sitzung dieses Ausschusses. Nur in Bayern gebe es die altertümliche Zersplitterung der Zuständigkeiten, wenn die private Finanzierung nicht ausreicht: Hilfe zur Pflege, wie die finanzielle Unterstützung amtssprachlich offiziell heißt, bekommen die ambulant betreuten Menschen vom Landkreis. Der Bezirk unterstützt finanziell, die stationär versorgten Menschen.

Aber es geht noch komplizierter: Für ambulant betreute Personen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen ohne Pflegestufe, ist wiederum der Bezirk zuständig und nicht der Landkreis“ erläutert Stäblein und fordert mit Nachdruck dieses antike Finanzierungskonstrukt möglichst bald zu ändern: „Die Finanzierung der Pflege durch die öffentliche Hand gehört an einer Stelle gebündelt, bei den Experten vor Ort. Durch die Zersplitterung der Finanzierungszuständigkeiten kommt es immer wieder für die Betroffenen und deren Angehörigen immer wieder zu zeit- und nervraubenden Situationen. Diese Zeit und Kraft sollte besser in die Betreuung der Bedürftigen investiert werden!“ fordert die Krankenschwester aus Eltmann.

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