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Bündnis 90/Die Grünen gründeten Ortsverband „Knetzgau und Ortsteile“
Knetzgau Eine feste Struktur haben sich die Knetzgauer Grünen gegeben. Die Grünen Parteimitglieder der Großgemeinde haben sich – als derzeit einzige im Landkreis Haßberge – zu einem Ortsverband „Knetzgau und Ortsteile“ zusammengeschlossen. Zum Vorsitzenden wählte die Versammlung am Donnerstagabend in Westheim Matthias Lewin aus Knetzgau, Stellvertreter ist Peter Werner, Schriftführer Matthias Schüßler, beide aus Westheim. Mit der Gründung des Ortsverbandes wollen sich die Grünen in und um Knetzgau für die kommende Kommunalwahl noch besser vernetzen und die internen Partei-Strukturen nutzen.
Zu Gast hatten die Grünen bei der Gründungsversammlung neben mehreren interessierten Bürgern aus Westheim, Wonfurt und Sailershausen sowie Rita Stäblein und Katrin Müller vom Kreisvorstand mit Sigi Hagl die neu gewählte Landesvorsitzende der bayerischen Grünen. Hagl ist seit vielen Jahren Stadträtin in Landshut und damit prädestiniert, um die Knetzgauer Grünen in Sachen Kommunalpolitik mit dem nötigen Rüstzeug zu versorgen. Auch Rita Stäblein und Katrin Müller vom Kreisvorstand freuten sich in Westheim über die Gründung des Ortsverbandes.
Für Sigi Hagl war es als Landesvorsitzende sozusagen die „Premiere“ auf dem flachen Land. Sie sieht bei den Grünen gegenüber anderen Parteien noch „klare Strukturdefizite“ auf dem Land. „Grüne Ideen bringt man auch mit den Gesichtern in Verbindung“, so Hagl, die den Ortsverband als Startpunkt ansieht, um eben diese Struktur zu verbessern.
Aktuell seien die Grünen bayernweit mit rund 1400 kommunalen Mandaten vertreten, nach der kommenden Kommunalwahl soll sich diese Zahl deutlich steigern. „Grüne beweisen überall, wie wichtig der ökologische Gedanke in den Städten und Gemeinen ist, wir liefern gute Argumente.“ So sei die Kommune „die Wiege der Demokratie“, hier könne man die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen.
Sie gab den Knetzgauer Grünen mit auf den Weg: „Seid nah dran an den Bürgerinnen und Bürgern, geht in die Bürgerbewegungen, dort können grüne Ideen am ehesten umgesetzt werden.“ Den Grünen in und um Knetzgau – die ja schon in mehreren Bürgerbewegungen aktiv sind – wünschte sie für die Wahl am 16. März 2014 – zusammen mit der „ökologischen Liste für Knetzgau und Ortsteile“ – möglichst viele Sitze im Gemeinderat, um diese Nähe zu den Bürgern auch ins Gremium bringen zu können.
Wie auch in ihrer Heimat Landshut stünden auch in den Haßbergen und in der Gemeinde Knetzgau ähnliche Aufgaben an: der Ausbau der mobilen und digitalen Infrastruktur sowie die Energiewende. „Der ÖPNV wird sicherlich niemals schwarze Zahlen schreiben“, so Hagl. Es gäbe aber genügend innovative Ideen, „ein Schulbus-Transport reicht aber definitiv nicht aus!“
Natürlich benötigten Kommunen für ihre Aufgaben auch entsprechende finanzielle Mittel, hier mahnte die Niederbayerin eine andere Verteilung der Finanzmittel an, denn „Bayern spart auf Kosten der Kommunen. Das Finanzvolumen, das den Kommunen vom Freistaat zur Verfügung gestellt wird, muss – wie zum Beispiel in Baden-Württemberg – deutlich erhöht werden.“
In Sachen Energiewende ließ Hagl kein gutes Blatt an der bayerischen Regierung: „Die Energiewende wird komplett an die Wand gefahren, Seehofer richtet die Windkraft mit seinen Vorstellungen zu Grunde, spielte die Grüne Landesvorsitzende auf die „10 H-Regelung“ an. „Nun soll es auch noch einen Bestandsschutz für Kohle und die großen Energiekonzerne geben, der Energiewende vor Ort werden hingegen Fesseln angelegt.“
Sigi Hagl, die sich bestens informiert über die politischen Themen im Landkreis Haßberge zeigte, sprach der GUT (Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte) ein gutes Zeugnis aus, auch wenn die Rahmenbedingungen sich durch den Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD verschlechtern würden. „Wir müssen jedes Mosaiksteinchen der sauberen Energiegewinnung nutzen“, forderte die Landshuterin die „Energiewende von unten“, damit Deutschland in diesem Bereich weiterhin Vorreiter bleibe. Auch deshalb sei Grüne Kommunalpolitik so wichtig.
Welchen Stellenwert die „Energiewende von unten“ bei den bayerischen Grünen hat, zeigte sich am Freitagvormittag, als die Kreisgrünen zusammen mit Sigi Hagl dem Stadtwerk Haßfurt einen Besuch abstatteten und sich vom Leiter Norbert Zösch über die innovativen Ideen dieses kommunalen Energieversorgers, unter anderem das „power-to-gas-Pilotprojekt“, informieren ließen. Begeistert war Hagl nicht nur über das Konzept des Kreisstadt-Stadtwerks, sondern auch über den umfangreichen Service, der den Kunden zur Verfügung gestellt wird. Auch das Ziel, schon im kommenden Jahr auf 100 Prozent Ökostrom zur Verfügung zu stellen, nötigte der bayerischen Grünen Chefin Anerkennung ab. Damit sei man in Haßfurt schon wesentlich weiter als in ihrer Heimatstadt Landshut.
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