BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

Krankheitsbild Lipödem - Diese Gender-Health-Gap muss endlich geschlossen werden

Am 16. März hat der Kreisverband der Grünen eine Infoveranstaltung zum Krankheitsbild Lipödem veranstaltet. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher informierten sich online und in Präsenz, über die noch recht unbekannte chronische Krankheit. Nach einer Begrüßung und kurzen Einführung in das Thema durch die Initiatorin der Veranstaltung Lara Appel, wurden zunächst die wichtigsten Grundfragen zum Krankheitsbild Lipödem beantwortet. Im Anschluss wurde die App LipoCheck, welche betroffenen Frauen hilft, durch die Gründerin und Erfinderin der App, Frau Helena Rappich vorgestellt. Anschließend beschrieb Tanja Degner, Leiterin der Selbsthilfegruppe Osnabrück und Unterstützerin der Lipödem Gesellschaft ihren persönlichen Weg zu Diagnose und Behandlung. Besonders betonte sie, dass Betroffene die Wahl haben sollten, welche Behandlung für sie infrage kommt. Derzeit wird nur die Kompressionstherapie von der Krankenkasse übernommen, während die operative Behandlung in den meisten Fällen aus eigener Tasche bezahlt werden muss. Im dritten Vortrag wurde durch Herbert Seidel, welcher langjährige Erfahrung mit der Herstellung von Kompressionswäsche besitzt, diese Form der Behandlung erklärt und worauf man beim Besuch im Sanitätshaus als Lipödem Patientin achten sollte. Den Schluss bildete der Beitrag von Herrn Dr. Grimm. Dieser beschrieb die verschiedenen Arten der operativen Behandlung, also der Liposuktion. Er zeigte anschaulich, mithilfe von verschiedenen Videos und Fotos von ihm durchgeführten Operationen, wie diese von statten gehen und zeigte Einblicke, die Patienten so eher selten bekommen. Alle ReferentInnen betonten, die Notwendigkeit eines Umdenkens, sowohl in der Gesellschaft, der Forschung und bei der Bezahlung von Leistungen durch die Krankenkassen. „Es ist ein Armutszeugnis, dass diese Krankheit noch so unerforscht ist und die Liposuktion meist nicht von Krankenkassen bezahlt wird. Das Lipödem ist ein Paradebeispiel für die große Lücke zwischen Krankheiten, von denen vor allem Frauen betroffen sind und Krankheiten, die alle Geschlechter oder nur Männer betreffen. Diese Gender-Health-Gap muss endlich geschlossen werden.“, so Lara Appel, die selbst an Lipödem leidet und sich durch Freunde und Spenden ihre Operationen finanzieren musste. Wer an Lipödem leidet oder den Verdacht hat, kann sich an die Selbsthilfegruppe LiLy (lily-shg-hassfurt.de ) für Menschen mit Lip- und/oder Lymphödem in Haßfurt wenden.




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