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Gegen Kahlschlag bei Forstämtern
Die Grünen im Landkreis unterstützen das Volksbegehren "Aus Liebe zum Wald" und arbeiten im Wald Bündnis Hassberge zusammen mit anderen Verbänden und Vereinen intensiv an der Vorbereitung auf die Eintragungsfrist vom 16. bis zum 29. November.
Dann nämlich müssen sich 10 % der Bevölkerung auf den Weg in ihr Rathaus machen und sich dort in Listen eintragen, damit es überhaupt zum eigentlichen Volksentscheid und zur Abstimmung über ein neues Waldgesetz in Bayern kommt. Bei der jüngsten Vorstandsitzung der Grünen in Sailershausen erläuterte Chistine Hildebrandt, dass 10 % der Bevölkerung im Landkreis etwa 6.400 Personen entsprechen. Das Ziel des Bündnisses sind aber 10.000 Eintragungen im Landkreis!
Nach den Plänen der Staatsregierung, sollen die großen Staatswälder in Bayern durch eine vorrangig gewinnorientierte Anstalt öffentlichen Rechts bewirtschaftet und die Forstämter zerschlagen werden. Mit weiterer Rationalisierung und Industrialisierung der Waldwirtschaft soll der kurzfristige Gewinn auf Kosten der Mischwälder, naturnaher Bewirtschaftung, Trinkwasserschutz und Erholungsmöglichkeiten erhöht werden. Die Investitionen in gesunde Wälder würden drastisch gekürzt, für Gemeinden soll die Bewirtschaftung ihrer Wälder wesentlich teurer und die unabhängige Beratung der Waldbesitzer soll abgebaut werden.
Mit dem Volksbegehren "Aus Liebe zum Wald" wird dagegen die Waldqualität im Landkreis Hassberge gesichert und, wo Defizite bestehen, verbessert werden. Im Gegensatz zu den Vorstellungen der Staatsregierung sichert das Volksbegehren eine nachhaltig naturnahe Waldwirtschaft und vermeidet damit Folgekosten in Milliardenhöhe für kommende Generationen, betonte Christine Hildebrandt.
Kreisrätin Rita Stäblein wies auf wichtige Kernpunkte des Volksbegehrens hin. Die Gemeinwohlaufgaben des Waldes und die große Bedeutung der öffentlichen Wälder für Trinkwasserschutz, Hochwasserschutz, Bodenschutz und Artenvielfalt werden im Entwurf des Volksbegehrens für ein neues Waldgesetz verankert. Die Gemeinwohlaufgaben müssen in Zukunft im Staatswald vorrangig und unabhängig vom Holzverkaufserlös erfüllt werden. Die Privatisierung des Staatswaldes wird auf Dauer ausgeschlossen. Die Privatwaldberatung erfolgt weiter durch den unabhängigen und dem Gemeinwohl verpflichteten Förster.
"Im Landkreis werden Ämter abgeholzt", erklärte Christine Hildebrandt: Nach dem Entwurf der Bayerischen Staatsregierung sollen in Bayern alle 128 Forstämter und Forstdienststellen aufgelöst werden. Die Forstämter sollen zerschlagen werden und in einen eigenständigen Forstbetrieb in Form einer Anstalt öffentlichen Rechts umgewandelt werden. Die Hoheits- und Beratungsaufgaben sollen auf die 47 Landwirtschaftsämter übertragen werden. "Mit dem Volksbegehren haben wir eine reelle Chance, wenigstens die Forstämter im Landkreis zu behalten!" betonte Christine Hildebrandt, denn das Volksbegehren fordert den Erhalt der bewährten Bayerischen Forstämter als kompetente und bürgernahe Ansprechpartner für den Wald.
Sie sollen als Kompetenzzentren für alle den Wald betref- fenden Fragen weiterentwickelt werden. Personal- einsparungen, selbst die geplanten 20 %, die das Wald Bündnis Bayern für überzogen hält, sind innerhalb der bestehenden Struktur machbar, dafür ist keine Zerschlagung nötig.
Die Bündnisgrünen im Landkreis planen eine Reihe von Aktionen zum Volksbegehren. Am Samstag, den 6. November lädt der Kreisvorstand alle Interessierten zu einer Waldwanderung durch den Sailershäuser Forst ein, Treffpunkt 14:30 Uhr an der Kirche in Sailershausen. Der Diplom Biologe Rainer Gerber wird dabei auf verschiedene waldkundliche Gesichtspunkte hinweisen. Mit von der Partie ist außerdem der Heimatkundler Wolfgang Jäger, der einige alte Marksteine im Forst zeigen und erläutern wird. Eine "Einkehr" bei Glühwein und Brotzeit zum Abschluss ist vorgesehen.
Des weiteren planen die Grünen eine Informationsveranstaltung zum Volksbegehren. Sie findet am Mittwoch, den 17. November um 19:30 Uhr in der Wanderstube in Sailershausen statt.
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