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Vordenker im Oldtimer
Hans-Josef Fell zu Besuch im Photovoltaik Zentrum Kolitzheim
Kolitzheim, 1. September 2009: Der grüne Vordenker Hans-Josef Fell hat zum Abschluss seiner Wahlkampftour quer durch Bayern mit seinem Solarmobil im Kolitzheimer Photovoltaik Zentrum Station gemacht. Der anerkannte Energieexperte strich dabei heraus, wie wichtig es sei, die Umstellung auf erneuerbare Energien mit Nachdruck voranzutreiben. Auch und vor allem, weil in diesem Bereich noch sehr viele Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Kolitzheim ist ein Musterbeispiel. Im dortigen Photovoltaik Zentrum ist die Mitarbeiterzahl in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Inzwischen arbeiten mehr als 350 Menschen aus der Region für die Firmen Beck Energy, Blitzstrom und S&F Umwelttechnik. „Sie sind der lebende Beweis, dass wir mit unserer grünen Einschätzung richtig liegen", erklärte Hans-Josef Fell am Dienstag bei einem Besuch im Photovoltaik Zentrum. Dort wird seit 2002 konsequent auf die Karte Solarkraft gesetzt. Wie Bernhard Beck, Geschäftsführer von Beck Energy, dem energiepolitischen Sprecher der Grünen erläuterte, seien alle drei Unternehmen Pioniere auf dem Gebiet der Sonnenenergie. Die Blitzstrom GmbH tritt dabei vor allem als Großhändler auf, der seine Waren an das installierende Handwerk und an Systemintegratoren liefert. Beck Energy kümmert sich um die Realisierung von Freiflächen-Solarkraftwerken. In den letzten Jahren wurden international mehr als 50 Solarkraftwerke errichtet. Das Hauptaugenmerk der S&F Umwelttechnik GmbH liegt auf der schlüsselfertigen Installation von Photovoltaik-Dachanlagen für private, gewerbliche und kommunale Kunden.
„Wir wollen in den nächsten Jahren weiter daran arbeiten, möglichst viele Haushalte mit Strom direkt aus der Sonne zu versorgen", machte Bernhard Beck klar. Dabei gehe es auch darum, die erneuerbare Energie möglichst günstig werden zu lassen, damit sie für die breite Masse eine echte Alternative zum Strom aus herkömmlichen Quellen darstellt.
Der Geschäftsführer von Beck Energy ist fest überzeugt davon, dass die Solarenergie eine der großen Zukunftsbranchen ist - auch in Sachen Arbeitsplätze. „Wir bieten unseren Mitarbeitern schon jetzt sichere Jobs und sind gerade erst am Anfang des Ausbaus der regenerativen Energien", erklärte er. Vom Weg, den man in Kolitzheim geht, könne die ganze Gesellschaft profitieren. Die Wertschöpfung bleibt - im Gegensatz zu importierten Energiequellen - wie Gas und Öl - weitgehend im Land. Das führt langfristig zu sinkenden Arbeitslosenzahlen und mehr Wohlstand. „Wenn auf die Sonne gesetzt wird, kann man energiepolitisch viel unabhängiger agieren", machte Bernhard Beck klar.
Bei konsequenter Umsetzung durch die Politik hält Hans-Josef Fell in den nächsten Jahren 400 000 neue Jobs in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz für möglich. Die Mehr-als-Verdopplung der aktuell 300 000 Stellen in der Branche sei keine Utopie, sondern die logische Folge einer immer höheren Wertigkeit von erneuerbaren Energien. Allerdings dürfe die Politik nicht die Hände in den Schoß legen, sondern müsse weiterhin Anreize sowohl für die Verbraucher als auch für die Unternehmen schaffen. Die „Große Koalition" habe sich dabei in den letzten Jahren nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Die hervorragende Position in den Zukunftsmärkten, so der Bundestagsabgeordnete, sei leichtfertig aufs Spiel gesetzt worden. Zum Beispiel durch die Besteuerung für heimische reine Biokraftstoffe. „Dadurch wurde der deutsche Markt für Biokraftstoffe aktiv zerstört, der Import von Öl gesteigert und zahlreiche mittelständische Unternehmen in den Konkurs getrieben", ärgert sich Hans-Josef Fell. Einen großen Wurf, wie ein funktionierendes Gesetz für Wärme oder Mobilität mit Erneuerbaren Energien, hätten CDU, CSU und SPD bis heute nicht zustande gebracht.
Dabei schlummern gerade im Bereich Mobilität noch enorme Möglichkeiten. „Erdöl und Erdgas sind endlich, gehen zur Neige und werden zwingend immer teurer", machte der Abgeordnete klar. Für die Zukunft müsse man verstärkt auf Solarenergie in Verbindung mit Elektroautos setzen. Ein Bereich, der in Deutschland lange verschlafen wurde. „Wir hinken der Entwicklung in Fernost hinterher", berichtete der Abgeordnete. Von dort werden schon bald günstige Fahrzeuge mit Hybrid- oder Elektroantrieb auf den Markt kommen, die bei immer höheren Benzinpreisen bei den Kunden schnell zur Alternative werden. „Ich fürchte um die Arbeitsplätze in der Automobilindustrie", erklärte Hans-Josef Fell und lag damit auf einer Wellenlänge mit Bernhard Beck.
Auch der Geschäftsführer von Beck Energy macht sich Gedanken in Richtung Elektroautos. Allein mit der am Standort Kolitzheim installierten Solarleistung von 2.361 kWp wird so viel Strom produziert, dass damit 1038 Fahrzeuge betrieben werden können - und das mit einer jährlichen Kilometerleistung von 20.000 Kilometer pro Fahrzeug!
Aktuell führte Bernhard Beck aber erst einmal vor, dass die Idee eines mit Strom betriebenen Fahrzeugs keinesfalls eine neue ist. Bereits im letzten Jahrhundert wurden die ersten Elektroautos gebaut. Dass sie immer noch funktionstüchtig sind, durfte Hans-Josef Fell bei einer ganz besonderen Spritztour erleben. Der Bundestagsabgeordnete, seit Jahren überzeugter Fahrer eines Elektroleichtmobils, durfte am Dienstag in Kolitzheim eines der ältesten Elektroautos der Welt (Baujahr 1933) über das Firmengelände lenken. Gewissermaßen ein Zusammentreffen von Vergangenheit und Gegenwart und ein Wink für die Zukunft, in der Autos, die mit Strom fahren Standard werden könnten.
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