BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

30. Geburtstag der Grünen beim Stammtisch gefeiert

Den 30. Geburtstag ihrer Partei feierten die Haßberg-Grünen bei aktuellen Umfragewerten von 15% in bester Laune anlässlich des „Grünen Stammtisches" in Haßfurt. Rita Stäblein verwies in einem Rückblick auf das Erreichte und wertete das Umdenken im Energiesektor und die Gleichstellung von Mann und Frau als Erfolge grüner Politik. Als wichtige Zielpunkte der grünen Kommunalpolitik im Landkreis nannte Rita Stäblein die Schaffung einer zentralen Obdachlosenunterkunft, eine sachliche Diskussion um die Chancen des Nationalparks Steigerwald und eine aktive Seniorenpolitik .
Gegen die geplante Hähnchenmastanlage in Westheim sprachen sich die Grünen geschlossen aus. „Das ist eine großindustrielle Anlage, kein landwirtschaftlicher Betrieb", betonte der grüne Kreisrat Hans Dünninger. „Dabei entstehen höchstens zwei Arbeitsplätze. Wenn man Hähnchenzucht in bäuerlicher Haltung betreibt, können 30 Familien davon leben", schätzt Dünninger.
Auf Einladung der Tierschutzinitiative Haßberge wird der Bio-Landwirt Hans Dünninger bei einer Informationsveranstaltung, zu der die Initiative am 10. Februar um 19 Uhr in den Pfarrsaal in Knetzgau einlädt, die grünen Positionen zur artgerechten und ökologischen Tierhaltung darstellen.
Einig waren sich die Grünen, dass unabhängig vom Standort der Anlage in Westheim Massentierhaltung in dieser Form ökologisch wie auch moralisch nicht zu vertreten sei. Bei der Aufzucht von knapp 40 000 Tieren gleichzeitig auf engem Raum könne weder von Tierschutz noch von artgerechter Haltung gesprochen werden, stellte Vorstandsmitglied Christine Hildebrandt fest und erläuterte: „Wenn man sich mal klarmacht, wie die Tiere gehalten werden, vergeht einem sehr schnell der Appetit auf das billige Hähnchen für 2,50 €.Gute Lebensmittel haben ihren Preis. Letztendlich entscheidet auch der Verbraucher bei jedem Einkauf."
Durch den in der Massentierhaltung nötigen Einsatz von Antibiotika entstünden gegen Antibiotika resistente Keime, erklärte Stadträtin Helene Rümer: „Wenn du dann krank bist, hilft dir nichts mehr!" konstatierte die biologisch-technische Assistentin. Peter Stäblein, der ebenfalls im Kreisvorstand mitarbeitet, befürchtet, dass Schmutzwasser, Mist und Feinstaub die Umgebung erheblich beeinträchtigen würden und forderte eine Umweltverträglichkeitsprüfung für das Vorhaben, das bisher nur in einem vereinfachten Verfahren genehmigt wird.
Die von der Regierungskoalition geplante Reduzierung der Einspeisevergütung für Solarstrom um 15%, die in Thüringen bereits zahlreiche Beschäftigte der Solarindustrie zu Protesten auf die Straße getrieben hat, wurde einhellig abgelehnt. „Klimakiller Kohle wird weiter subventioniert, während Arbeitsplätze in der Zukunftsbranche Solartechnik wissentlich vernichtet werden", kommentierte Kreisrätin Rita Stäblein die Pläne.
Auf den in Theres beantragten Bürgerentscheid gegen Freiflächensolaranlagen ging Christine Hildebrandt ein. Freiflächenanlagen sind aus ihrer Sicht eine sinnvolle und notwendige Ergänzung der anderen regenerativen Energiequellen wie Windkraft, Biogas, Erdwärme und Photovoltaikanlagen auf Dächern. Anstatt Freiflächenanlagen rundum abzulehnen, sei eine Positivplanung der Gemeinde, bei der Flächen mit geringen landwirtschaftlichen Wert für Freiflächenanlagen ausgewiesen werden, der bessere Weg. „Durch Bürgerbeteiligungen, wie sie in Hofheim, Haßfurt und Wonfurt angedacht werden, kann man auch dafür sorgen, dass die Region insgesamt davon profitiert. Dieser Weg kann mit dem Bürgerentscheid in Theres verbaut werden,"warnte Hildebrandt.

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