BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

Energiegewinnung muss regional bleiben

Mit Nachdruck fordern die Grünen landkreisübergreifend den Ausbau der regionalen Energie!

Haßfurt, 09.07. 2010 An dem landkreisübergreifenden Treffen nahmen aus dem Landkreis Haßberge Kreisrätin Rita Stäblein, Kreisrätin Birgit Zirkelbach aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld und aus dem Landkreis Kitzingen Kreisrat Hans Plate teil.

Für die Region Schweinfurt waren Kreisrat Walter Rachle und der Stadtrat Roland Schwab anwesend.

Sehr stark vertreten war der Landkreis Bad Kissingen mit dem Bürgermeister von Maßbach und Kreisrat Johannes Wegner, Kreisrätin Monika Horcher und der Stadt- und Kreisrätin Annemarie Fell.

Schnell kam die Diskussion der grünen Mandatsträger auf das in allen fünf Landkreisen wichtige Thema: Energiegewinnung in der Region.

Heftige Kritik wurde am jüngsten Beschluss des regionalen Planungsausschuss Main-Rhön geübt, welcher die Errichtung von Windrädern erheblich einschränkt. Aus Sicht der Grünen ist dieser Beschluss überhaupt nicht nachvollziehbar, da die Nutzung der regenerativen Energien verstärkt werden muss. Schon alleine die rasante Abnahme der fossilen Energien wie Öl und Gas und auch von Uran zwingt zu einem Umdenken und Umschwenken auf alternative Energiegewinnung. Der Energiebedarf muss zukünftig aus einem Energiemix gedeckt werden, der sich zusammensetzt aus Photovoltaik, Windkraft und Biogas.

Ausdrücklich begrüssen die grünen Politikerinnen und Politiker aus den fünf Landkreisen die Energiegewinnung aus Photovoltaik, die nachweislich die Stromverbrauchspitzen abfedern. Hingewiesen wurde auf dem landkreisübergreifenden Treffen, dass sich Windräder ja auch nachts weiter drehen.

Großen Wert legen die Grünen darauf, dass bei Biogas nicht gleich eine Verstromung vorgenommen wird, sondern eine Umwandlung in Biomethan und so die Einspeisung ins Gasnetz ermöglicht. Das Risiko des Anbaus von Monokulturen lässt sich durch verschiedene Pflanzsorten und weitere Maßnahmen minimieren. Ein weiterer Pluspunkt durch die dezentrale Energiegewinnung ist, dass kein weiterer Stromnetzausbau nötig ist.

Einig waren sich die grünen Mandatsträger, dass eine dezentrale Energiegewinnung die Wertschöpfung in der Region hält und regionale Arbeitsplätze sichert oder schafft. Die in der Region Main-Rhön angesiedelten Industrien werden gestärkt. Dies gilt besonders für die Kugellagerfertigung für Windräder in Schweinfurt und Eltmann.

In dieser Woche tagte das bayerische Kabinett in Bad Kissingen und stellte die Weichen zur Ansiedlung eines Technologiezentrums für Windenergie in Bad Neustadt. Hierfür werden 10 bis 15 Millionen Euro investiert und rund 100 Arbeitsplätze geschaffen. Auch das geplante Technologieförderzentrum, als Ableger der Fachhochschule Schweinfurt, stärkt die strukturschwache Region.

„Es kann nicht sein, dass unsere Region Main-Rhön extrem von der Entwicklung und Fertigung von Windkraftanlagen profitiert und sich selber aber der Technik verschliesst" kritisieren die Bündnis Grünen scharf und ergänzen. „Durch regenerative Energien profitieren nachweislich Umwelt, Menschen und die ganze Region!" Die Grünen sehen den regionalen Planungsausschuss unter Zugzwang, geeignete Standorte zur Windkraftnutzung auszuweisen.

Auf Begeisterung stiess bei den grünen Mandatsträgern die- inzwischen erfolgreiche- Bewerbung der Stadt Bad Neustadt, als Modellstadt für Elektromobilität. Dies ist durchaus zu begrüßen, muss aber auch kritisch hinterfragt werden, wo der Strom herkommt, so die einhellige Meinung aller Anwesenden und betonen: „Modellstadt für Elektromobilität kann nicht sein, wer seine Fahrzeuge weiterhin mit Atomstrom betreibt!" Dies alles muss endlich auch den Mandatsträgern des Regionalen Planungsverbandes bewusst werden, so die eindringliche Forderung der Grünen.

Das Gremium des Planungsverbandes trifft sich am Montag, 26. Juli, um 14.00 Uhr im Landratsamt Haßfurt zur nächsten Sitzung und hat unter anderem auf der Tagesordnung das Thema: „Windkraft". Hier erwarten die grünen Mandatsträger aus den Landkreisen Haßberge, Schweinfurt, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld ein Umdenken und Umlenken des Gremiums und werden an der öffentlichen Sitzung teilnehmen.

 

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