BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

Stellungnahme zur "Kampfjet-Übung" über dem AKW Grafenrheinfeld

Gut eine Stunde lang kreisten vier Kampfjets am Himmel über Grafenrheinfeld und verbreiteten Angst und Schrecken.
Ausgerechnet der Luftraum um das Atomkraftwerk wurde zum "Übungsfeld" amerikanischer Kampfjets ausgesucht- von wem und warum auch immer.
Gerade in der heutigen Zeit mit Terrorwarnungen und anderen Schreckenszenarien wird - ohne konkrete Vorwarnung der Bevölkerung- dieses bedrohliche Flugmanöver durchgeführt.
Unnötigen Gefahren wurde die Bevölkerung um das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld ausgesetzt, aber auch in der gesamten Region.
So mancher technischer Defekt hat eine verheerende Katastrophe ausgelöst und diese Kampfjets werden von Menschen geflogen, denen durchaus auch Fehler unterlaufen können.
So wie 1984, als ein Kampfjet südlich von Schweinfurt abstürzte und explodierte, nachdem ein technischer Defekt die Besatzung zwang, den Schleudersitz zu betätigen.
In der "Hektik des Gefechtes" kann es durchaus auch passieren, dass der verbotene Flugkorridor über dem Atomkraftwerk aus Versehen doch überflogen wird.
Ganz schnell kann aus einem lokalen Unfall ein Supergau für die ganze Region werden.
Bisherige Skepsis und Bedenken wurden immer als "grüne Spinnereien", "negative Stimmungsmache" oder "niemals eintretende Situationen" heruntergespielt.
Binnen kürzester Zeit können Situationen eintreten bei denen die Notfallpläne bei einem Unfall im Atomkraftwerk greifen müssen.
Die Sorge um die Sicherheit der Bevölkerung bewog die grüne Kreistagsfraktion einen umfangreichen Fragenkatalog an den Landrat zu stellen, der leider nicht in der Kreistagsitzung im November behandelt wurde.
Geklärt wollten die Grünen haben, wie und auch wie schnell die Bevölkerung des Landkreises Haßberge bei einem Unfall im AKW informiert wird.
Wie schauen die Evakuierungspläne aus, die zeitliche Abfolge und wie ist der Katastrophenschutz dafür überhaupt eingestellt?
Wie schnell so eine Katastrophensituation eintreten kann, haben die Anwohner um das Atomkraftwerk hautnah miterleben müssen. Diesmal ist alles "gut gegangen" und bei der Übung hat alles funktioniert- aber wie schnell kann in einem Sekundenbruchteil alles anders ausgehen.
Für die "Bewahrung der Schöpfung" sollten wir uns alle einsetzen und unnötige Risiken und Gefahren für Menschen, Tiere und Gebiete ausschließen.
Dies geht am Besten, wenn durch verstärkten Einsatz regenerativer Energien das Atomkraftwerk überflüssig wird.
Wer sich dennoch für die risikoreiche und extrem lange strahlende Atomenergie einsetzt, handelt verantwortungslos!
Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen

Rita Stäblein
B90/Die Grünen Kreisrätin und Fraktionsvorsitzende



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