BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

Janecek: „Es geht nur dezentral“

Landesvorsitzender der bayerischen Grünen zu Gast in Haßfurter Stadtwerken

Haßfurt Einfach nur „toll“ fand Dieter Janecek, Landesvorsitzender der bayerischen Grünen, das Konzept der Haßfurter Stadtwerke, die eigene Zukunft und das ihrer Kunden in naher Zukunft komplett auf Erneuerbare Energien auszurichten.

Der bayerische Grünenchef diskutierte auf Initiative der Haßberg-Grünen mit Stadtwerks-Leiter Norbert Zösch über die Pläne, welchen Platz die kommunalen Energieversorger in der Zukunft neben den großen Konzernen einnehmen wollen. Und wenn es darum geht, sich für die Zukunft zu positionieren, sind die Haßfurter Stadtwerke so etwas wie Vorreiter, zum Teil sogar Pioniere.

„Wenn wir zu 100 Prozent auf Erneuerbare Energien umsteigen wollen, geht das nur dezentral“, verwies Janecek auf das grüne Energiekonzept, indem die kleinen Stadtwerke – wie in Haßfurt – ganz klar die Vorreiterrolle übernehmen sollen. „Warum sollen wir denen das Geschäft überlassen, die auf diesem Sektor 30 Jahre lang versagt haben?“, will der grüne Landeschef den großen Konzernen den Großteil die Energiewirtschaft aus der Hand nehmen.

Besonders angetan war Janecek vom Smart-Metering-Konzept der Stadtwerke, also der Verwendung intelligenter Stromzähler, von denen in Haßfurt bereits 73000 Stück eingebaut sind. Mit diesen Zählern lässt sich nicht nur tägliche Strom-, Gas- und Wasserverbrauch kontrollieren, auch die Einspeisung von Ökostrom kann gegebenenfalls über das Internet beobachtet werden. Den größten Effekt sehen Zösch und Janecek jedoch in der Möglichkeit der effektiveren Energienutzung, da man genauestens verfolgen kann, wann und wieviel unnötig Energie verbraucht werde – vor allem für die Grünen liegt nämlich im Stromsparen ein gewaltiges, bislang aber kaum ausgeschöpftes Potenzial.

„Haßfurt ist damit auf einem guten Weg, energieautark zu werden“, attestiert Janecek den Haßfurter Stadtwerken auch in den angedachten Bürgerbeteiligungen in Windkraft, Photovoltaik und Biogas den einzig richtigen Weg, als Zösch das geplante Projekte mit dem neuen „Bürger-Windrad“ bei Bayerhof vorstellte. Als „hochspannend“ bezeichnete der Grüne diese Entwicklung.

Als Angebot für die Kunden werden die Haßfurter Stadtwerke auch im Bereich E-Mobilität aktiv werden und beispielsweise E-Roller, E-Bikes vergünstigt anbieten. Für Janaeck in einem Flächenlandkreis wie in den Haßbergen „unabdingbar“.

„Wenn alle Stadtwerke soweit wären, wie das Haßfurter“, so der bayerische Landeschef der Grünen, „wären wir auf dem Weg zu 100 Prozent Erneuerbarer Energie schon sehr weit“, zeigte sich Janecek überzeugt, dass die Großkonzerne in der Zukunft als solche nicht mehr benötigt würden. „Wir müssen jetzt mit den Mythen ,Stromlücken' und ,Preiserhöhungen' aufräumen“, verwies der erst 34-jährige bayerische Grünenchef auf die Versuche der Konzerne, das Geschäft weiterhin nur für sich zu beanspruchen und die Erneuerbaren Energien zu verteufeln.

Und auch dem immer wieder in die Welt gesetzten Argument, ein stärkerer Ausbau der Erneuerbaren Energien würde den Strompreis in die Höhe treiben, setzten Zösch und Janecek entgegen, dass einzig und allein der dezentrale Ausbau eben der Erneuerbaren eine Preisstabilität sowie auch vermehrt Arbeitsplätze in diesem Bereich garantiere. Immerhin hätten die Erneuerbaren in den letzten Jahren 370 000 neue Jobs geschaffen – überall in Deutschland.

Matthias Lewin



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