BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Haßberge

Finanzierung des Flugplatzes muss sich ändern

[16.05.2019 | R. Stäblein] Die Grünen diskutierten die Situation rund um den Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt Seit längerer Zeit steht das bisherige Finanzierungskonzept der Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH in der Kritik der Haßberg-Grünen. Dringenden Handlungs- und Diskussionsbedarf für die Zukunft des Verkehrslandeplatzes sehen die Grünen spätestens seit der beantragten Verdoppelung des seit Jahren gezahlten Betriebskostenzuschusses von 25.000 Euro auf jetzt 50.000 Euro pro Jahr.

Auf Initiative der Kreistagsfraktionsvorsitzenden Rita Stäblein trafen sich erstmalig Mandatsträger aus den drei Finanzierungskommunen (Stadt Haßfurt, Stadt Schweinfurt und Landkreis Haßberge) mit dem Geschäftsführer der GmbH, Günter Mendel, am Flugplatz in Haßfurt.

Auch die Landtagsabgeordnete Kerstin Celina aus Kürnach war dabei und konnte einiges vom Verkehrslandeplatz in Giebelstadt berichten, der quasi als „Konkurrenz“ zum Haßfurter Flugplatz existiert.

„Nicht übereinander, sondern mit einander reden und Informationen aus erster Hand erhalten“ begründeten die Grünen ihren Besuch am Flugplatz. Der Schweinfurter Stadtrat Reginhard von Hirschhausen thematisierte die Start- und Landegebühren. Er verwies darauf, dass die derzeit erhobenen Entgelte die tatsächlich anfallenden Kosten bei weitem nicht decken und regte daher eine Erhöhung an. Laut Günter Mendel werde derzeit eine neue Entgeltverordnung erstellt.

Der Geschäftsführer der Verkehrslandeplatz GmbH berichtete, dass der Haßfurter Flugplatz im bayerischen Gesamtverkehrsplan als Schwerpunktlandeplatz aufgelistet sei. „Es ist ein ausdrücklicher Wunsch der Bayerischen Staatsregierung, dass jede Planungsregion einen Verkehrslandeplatz haben soll“, so Mendel. Der Bereich Haßfurt/Schweinfurt gehört zur Planungsregion 3, ebenso wie die Landkreise Schweinfurt, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld. Diese allerdings sind bei der Finanzierung „außen vor“, wofür den Grünen jegliches Verständnis fehlt. Sie fordern eindringlich Initiativen zu starten, „damit auch die drei anderen Landkreise der Planungsregion 3 einen finanziellen Beitrag leisten. Der Verkehrslandeplatz bietet schließlich auch diesen Landkreisen, den dort angesiedelten Firmen, Industrie und auch den Gesundheitsanbietern erhebliche Vorteile“ so die grünen Mandatsträger.

Kreisrat Matthias Lewin aus Knetzgau kritisierte, dass genau über der Siedlung, in der er wohne, am Wochenende regelmäßig kleinere Privat-Flugzeuge ihre Runde drehen, was auch von etlichen anderen Knetzgauer Bürgerinnen und Bürgern immer wieder moniert werde. Mendel informierte, dass Knetzgau im Bereich der „sogenannten Platzrunde“ liege. Er verwies auf zahlreiche Hinweise an die Piloten, sich an die geforderte Maßnahmen zum Lärmschutz zu halten.

Harald Kuhn, Kreisrat aus Zeil ermahnte, dass „wir auch die Klimaziele nicht außer Acht lassen dürfen“. Bei allen Überlegungen hinsichtlich der Zukunft des Verkehrslandeplatzes, sei auch zu berücksichtigen, was nach einer Schließung des Flugplatzes komme. Eine Schließung des Verkehrslandeplatzes könnte letztendlich auch kontraproduktiv zu den Zielen der Grünen sein. Es sei fraglich, ob es weniger Lärm und auch eine Reduktion der Schadstoffemissionen gebe, wenn als Nacheigentümer ein Verein oder Investor für den Flugbetrieb zuständig sei. In die Überlegungen müsse zudem einfließen, ob „wir uns in der Region Haßfurt-Schweinfurt-Rhön“ mögliche Chancen für eine wirtschaftliche Entwicklung des Gewerbestandortes verbauen“, schloss Kuhn.

Stadträtin Helene Rümer aus der Standortkommune Haßfurt möchte den Verkehrslandeplatz gerne weiterhin in der öffentlichen Hand sehen, zumal nach Ende der Abschreibungsfristen ab dem Jahr 2023 sich die Bilanz wieder verbessern wird.

Einig waren sich die Grünen der Kreistagsfraktion, dass auch mit Blick auf die Zukunft für den Flugplatz Haßfurt ein Entwicklungsplan für die nächsten 10 Jahre erstellt werden sollte. Verschiedene Szenarien – unter anderem auch die Beachtung der Bindung gegebener Fördermittel- wären dabei zu berücksichtigen. Auch eine Schließung und die damit verbundenen Vor- und Nachteile für den Landkreis sollten hier nachvollziehbar dargestellt werden. „Es müsse Offenheit für alle Entwicklungsszenarien geben“ kündigte Fraktionsvorsitzende Rita Stäblein an.

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